Der Teufelsweg im Schwabeltal

Im Schwabeltal bei Lainbach lebte einst ein Bauer, der ein altes, dickleibiges Buch besaß, womit er Teufelsbeschwörungen vornahm. Als er einmal in die Christmette ging, hatte er vergessen, das Buch in seiner Stube zu verstecken. Schnell kehrte er nach der Mette heim, denn er befürchtete, die Kinder könnten damit Unfug treiben. Das war aber schon geschehen. Er fand das Beschwörungsbuch aufgeblättert auf dem Tisch liegen und die Stube voller Teufel. Um sie nun wieder zu bannen, mußte er in dem Buch soviele Seiten zurücklesen, als die Kinder aufgeblättert hatten. Außerdem mußte er während des Lesens die Teufel mit einer Arbeit beschäftigen, die mehr Zeit in Anspruch nehmen sollte als sein Lesen. Denn, brauchen die Teufel mit ihrer aufgetragenen Arbeit weniger Zeit als der Bauer mit dem Zurücklesen, so ist es um ihn geschehen und die Teufel entführen ihn dann, wohin sie wollen. Wird aber der Bauer mit dem Lesen seines Buches früher fertig, dann haben sie die höllische Macht über ihn verloren. Der Bauer gab nun den Teufeln folgende Arbeiten: sie mußten eine Metze Leinsamen, den er in den Schwabelbach geschüttet hatte, wieder herausklauben und außerdem in dieser Zeit einen neuen Weg in den Jassinggau anlegen. Die Arbeiten begannen. Die Teufel hatten kaum die Hälfte, da war der Bauer mit dem Zurücklesen in seinem Zauberbuch schon fertig. Somit hatten die Teufel die Macht über ihn verloren. Aber auch der Weg in den Jassinggau blieb unvollendet und heißt noch heute der „Teufelsweg“.

Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe

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