Der Spuk im "Geißberger-Moos"
Das „Geißberger-Moos“ auf dem Mitterberg-Kogel in der Laussa war einst, so wird erzählt, eine verrufene und unheimliche Örtlichkeit, wo es heute noch recht „oadachti“ (einsam) ist. Früher geisterte es dort in dem von Waldbäumen und Sträuchern wüst umwachsenen Moos und niemand wollte nachts daran vorübergehen. Lichtlein wurden gesehen, die über dem Moos hin- und widergaukelten. Einmal wurde eine große feurige Kugel gesehen, die gespenstig über dem Sumpf schwebte und dann gegen den „Wilden Graben“, dessen Wasser tief unten fern und unheimlich rauschte, davonfuhr.
Im „Geißberger-Moos“ hausten einst die „Moosgoaß“ und die „Wildgraben-Katz“. Und heute noch sagen die Leute zu ihren Kindern, wenn sie nicht folgen oder nicht heimgehen wollen, es komme die „Moosgoaß“ oder die „Wildgraben-Katz“, werde sie fangen und mitnehmen. Im Geißberger-Moos, heißt es, ist auch der Teufel eingegraben. Er wurde, weil er die Leute im Tal Laussa wegen ihrer Frömmigkeit austränken wollte, gefangen und in das „Geißberger-Moos“ gestoßen
Quelle: Sagen und Legenden von Steyr, Franz Harrer, Verlag Wilhelm Ennsthaler, Steyr, 3. Auflage 1980,
ISBN 3-85068-004-5
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.