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Das „Windloch“
Hoch droben am westlichen, steil in das Ennstal abfallenden Ende des Damberges ist ein ziemlich großes Felsenloch, eine von der Natur merkwürdig gestaltete Steinhöhle, die oben weit, dann immer enger werdend, tief in das Berginnere hineingeht: Das sogenannte "Windloch". Ohne entsprechende Ausrüstung darf sich niemand in diese nicht ungefährliche Höhle wagen, denn sie ist noch gar nicht erforscht und soll, wie manche behaupten, Hunderte Meter in den Berg hineingehen. Leute, die eingedrungen, berichten, daß man aus der Tiefe des langen Stollens unterirdisches Wasser rauschen höre; andere wieder meinen, man höre ein Sausen gleich dem des Windes, woher auch die Bezeichnung "Windloch" kommt. Wie der Volkschund zu berichten weiß, ist das "Windloch" die Eintrittspforte zu einem unterirdischen Gang, der vormaleinst die alte Styraburg mit der Burg Losenstein im Ennstale verband. Eine andere Sage will in dem Felsenloche den Eingang zu einem ehemals bestandenen unterirdischen Verbindungsgang mit dem Kloster Garsten sehen.
In der 747 Meter hoch gelegenen schaurigen "Windlochhöhle" sollen, wie eine dunkle Sage raunt, mächtige Schätze verborgen liegen. Darum hat es schon manchen Schatzgräber gelüstet, in die Höhle einzudringen und die wunderbaren Schätze zu heben; aber bis heute ist das noch keinem gelungen.
Wolfgang Lindner berichtet in seinen lateinisch geschriebenen Annalen, daß am 11. Mai 1620 der gesamte Konvent des Klosters Garsten, dem damals die Wälder des Damberges gehörten, einen Ausflug zum" Windloch" unternommen hat.
Quelle: Sagen und Legenden von Steyr, Franz Harrer, Verlag Wilhelm Ennsthaler, Steyr, 3. Auflage 1980,
ISBN 3-85068-004-5
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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