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Die Eva-Kuchl
In der Nähe des Pfennigsteines, auf einem ins Tal der Enns sich steil niedersenkenden bewaldeten Berghang, befindet sich eine Höhle, genannt die "Eva-Kuchl". Sie ist schwer zu finden und nicht leicht zugänglich. Durch eine Art "Vorhalle" gelangt man zum Höhleneingang er ist niedrig, weitet sich aber zu einer ziemlich geräumigen Höhle aus, deren Wände nach oben keildachartig zusammenlaufen. Im Hintergrunde dieser interessanten Kalkstein-Höhle ist ein enger Schlupf, der möglicherweise in eine zweite Höhle führt. Die Leute aber sagen, das sei die Eingangspforte zu einem unterirdischen Gang, der einmal im Berg hinunter und hinaus geführt habe zu der eine Stunde entfernten Burg Losenstein.
An der Höhle vorüber läuft steil abwärts durch den wilden Bergwald der mit Steingeröll angefüllte "Schuster-Graben". In dieser Höhle hielt sich, wie die Sage berichtet, zur Zeit der Franzosenkriege die "Schuster-Eva" von Dirnberg verborgen, um ihre Unschuld zu schützen. Vielleicht ist diese Sage der kümmerliche Rest einer verlorengegangenen Genoveva-Sage, wie sich solche gerne an Pfennigsteine knüpfen. Und in der Nähe, wie gesagt, befindet sich der sagenhafte Pfennigstein.
Quelle: Sagen und Legenden von Steyr, Franz Harrer, Verlag Wilhelm Ennsthaler, Steyr, 3. Auflage 1980,
ISBN 3-85068-004-5
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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