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Die Heiligdreikönig-Sänger und der Teufel
Auf dem landschaftlich abwechslungsreichen, aber etwas düsteren Nordabhange des Damberges liegt die weitverstreute Ortschaft Unterwald, wo einst viele Klingenschmiede werkten. Auch das kleine Bauernhaus Beinhackl unweit der Reitnergrabenbrücke war einst das Haus eines Klingenschmiedes. Nahe tritt an dieses alte Haus der Wald heran.
Vor langer Zeit, so weiß eine alte Sage zu berichten, stiegen eines Abends Heiligdreikönig-Sänger den Damberg hinan gegen Unterwald. Als sie zur Beinhackl-Weide kamen,•stand der Teufel beim Eingang, als ob er auf die Sänger schon gewartet hätte. Mit gespreizten Beinen - jeder Fuß, der eine links, der andere rechts, berührte die Gattersäule - und mit seiner mächtigen Gestalt verschloß er den Eingang. Unweit davon wispelten die „drei Brünnderl“.
Zu den Dreikönigs-Sängern sagte der Teufel: „Ös singt's freilich: ‚Wenngleich der Teufel mächtig ist mit seinen gottlosen Scharen…’ Schauts mich an, bin i nöt mächtig?" Schweigend standen die drei Könige vor dem Teufel, der ihnen befahl, das „Sternlied" zu singen; wehe aber, so fügte er drohend hinnzu, wenn sie das Lied nicht fehlerlos sängen. Die Sänger sangen hierauf ihr Lied so schön und rein und fehlerlos, schöner hatten sie das Stemlied noch niemals gesungen.
Mit furchtbarem Getöse fuhr hierauf der Teufel durch den "Oachkatzlwinkel" und krachte hinunter in den Reitnergraben. Aber der dritte der Könige, der Mohr, hat sich müssen bei den "drei Brünnderl" das Gesicht waschen, sonst hätte er nicht durch den Gattern können.
Quelle: Sagen und Legenden von Steyr, Franz Harrer, Verlag Wilhelm Ennsthaler, Steyr, 3. Auflage 1980,
ISBN 3-85068-004-5
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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