Die Silberberger

Im Görtschitztal an der Grenze von Steiermark liegen die Ruinen der Burg Silberberg. Mächtige Ritter und Grafen warben um die Töchter der Silberberger, aber nur jener Freier ward angenommen, der sich an Kraft oder Reichtum mit den Silberbergern messen konnte. Der Reichtum dieses mächtigen und starken Geschlechtes aber entstammte den Bergen, aus denen sie Silber gewannen und nach denen sie sich die „Silberberger“ nannten.

Aber die Bergschätze sind verschwunden und die darunter gelegene Stadt Höra ist versunken.

Einer der Herren von Silberberg war so stark, daß er einen Mühlstein vom obersteirischen Markte Mühlen über eine Stunde weit auf seine Burg trug und daß er einen Riesenhengst bändigte, dessen ungeheure Hufeisen in der Leonhardkapelle zu M. Weitschach aufbewahrt wurden. Als er einst von der Schlacht heimkehrte, brachte ihm sein kleiner Sohn, der Erbe seiner Kraft, einen schweren Krug voll Weines entgegen; vor Freude darüber erdrückte der starke Vater das Kind.

Quelle: Kärntner Sagen; Franz Pehr; Verlag von Joh. Heyn in Klagenfurt; 1913

© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.

 
designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin