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Besuch in der Mettennacht (1. Fassung)
Der alte Bauer am Jachsgute in der Pramhöf war in der Mettennacht allein zu Hause. Vor Mitternacht drang eine Räuberbande ins Haus und forderte des Bauers Geld. Dieser empfing sie eigentümlich lächelnd und bewirtete sie mit Brot und Käse. Während die wüsten Gesellen aßen, holte er aus dem Wandschranke sein Geld und breitete es umständlich auf dem Tische aus. Dann forderte er die Räuber höhnisch auf, sich das Geld zu nehmen und das Weite zu suchen. O, welch ein Teufelsspuk! So sehr sich die wüsten Gesellen bemühten, sie konnten kein Glied bewegen, sie waren "angefroren". Der Bauer hielt sie noch im Banne, als bereits die Hausleute von der Mette heimkehrten. Einem Knechte wurde befohlen, die Gendarmen zu holen.
Quelle: Leopoldschlag im Mühlviertel, Schuldirektor Franz Hendrich, OÖ. Landesverlag, Linz
ISBN ohne Nummer
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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