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Die Entstehung der Kollmitzberger Kirche
Vor langer Zeit sollte eine Prinzessin einen grausamen Fürsten heiraten. Da sie aber nicht wollte, floh sie zu ihrer Freundin, die auf dem Kollmitzberg ein Häuschen erbaut hatte. Der wegen der Weigerung wütende Fürst verfolgte die Prinzessin mit seinen Häschern. Als die Verfolger schon in der Nähe des Häuschens waren, versteckte sich die Prinzessin hinter einem Dornengestrüpp, welches sofort die Verfolgte mit zahlreichen Ranken umwucherte. Der Fürst durchstöberte das ganze Haus und auch den Dornstrauch ließ er absuchen, aber die dichten Ranken bargen die Prinzessin vor den Blicken der Verfolger. In größter Eile wollte nun der Fürst den steilen Abhang gegen Ardagger mit seinem Pferde hinuntersprengen, doch stürzte er und stieß sich dabei das eigene Schwert ins Herz. Als Dank für die wunderbare Errettung ließ die Prinzessin auf dem Platze, wo der Dornstrauch stand, eine Kirche bauen. (Nach Heimerl, Herbst, vergleiche auch die Sage von der Agathakirche!)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, Band II; gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten; Herausgegeben von Ferdinand Adl, Amstetten 1952
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, N.Ö.
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