Messerer - Göritz

14.01.2006

Eisige Temperaturen bringen den Bach zum Erstarren. Der gefrorene Schnee auf den jungen, noch schlanken, biegsamen Bäumen läßt sie sich tief über das Wasser neigen, das die Astspitzen zum Gefrieren bringt.

Jeder aus dem Bach herausragende Stein bildet eine kleine Frostinsel, um die sich in der Kälte bläulich schimmernde Eisscheiben bilden.

Die Kälte ist so groß, daß sich sogar in der Sonne große zarte, fast wie erstarrte Blätter wirkende Eiskristalle bilden und auch den ganzen Tag über halten können.

Die Äste sind vom Rauhreif überzogen und glitzern in kristallener Pracht. Die Helligkeit überall blendet die Augen, dennoch bleibt man bewundernd bei jedem tiefhängenden Ast stehen - zu Unwirklich ist die gläserne Pracht als daß sie unbemerkt bliebe ...

Bei jedem Schritt klirrt der aufstiebende Schnee, der aus frostharten Eiskristallen besteht. Der Atem bildet einen Eishauch der sich sofort am Fell der Kapuze niederschlägt und dort den Bart anfrieren läßt ....

Ein einsamer Zweig am Wegrand hat sich für diesen Tag besonders herausgeputzt: Die Eiskrone glitzert kalt aber herrlich gegen das tiefe Blau des wolkenlosen Himmels.

Die Marderspur hat sich leicht im Schnee abgezeichnet - die Schlagschatten machen die Fährte besonders deutlich. Markant die jeweils paarweisen, schräg gestellten Abdrücke in kurzen Abständen - er hat es nicht eilig gehabt ....

Die auch neben der Straße im steilen Gelände abgehenden Lawinen zwingen zur Umkehr. Der Winter wird ist in diesem Gelände in tieferen Lagen oft unterschätzt! Die Grashänge lassen plötzlich ganze Platten abrutschen, die die gesamte Forststraßenbreite binnen Sekunden auffüllen. Wehe, wen diese Schneemenge in einem unaufmerksamen Moment lautlos überrascht!! Also den gleichen Weg auf der eigenen Spur wieder zurück ...

 

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