Sonnenaufgang am Salzkofel

Vier Uhr früh die kuscheligen Decken des wohligwarmen Lagers zu verlassen muß einen sehr guten Grund haben! Leise die Treppe hinabschleichen, ebenso leise die Hüttentür aufklinken und einen Blick zum Himmel: Es ist sternenklar! Also leise wieder hinauf um die anderen nicht zu stören und in die kalten Kleider schlüpfen ... eine gute Stunde mit der Stirnlampe steil bergauf, kurz vor dem Gipfel einige Stücke versicherter Steig in völliger Dunkelheit. Droben eisiger Wind, der mich für die nächste Viertelstunde in die Deckung von Felsblöcken zwingt ... aber dannn beginnt's ... das Warten auf den Sonnenaufgang ...

Ganz langsam schiebt sich der Lichtsaum hinter den Wolken am Horizont nach oben und kündet von der Ankunft der Sonne. Die Wolken umgeben sich mit einem goldenen Gürtel der plötzlich hell und leuchtend aufglänzt ...

... und dann ist er da: DER ERSTE STRAHL ! Jäh durchbricht der helle Schein das Dunkel des Morgens und fährt blendend über den Himmel, rast förmlich auf mich zu - fast vergesse ich abzudrücken ....

... und danach schiebt sich die goldene Scheibe der Sonne langsam über die Wolkenränder immer höher empor, gleißend und glänzend wie nichts anderes Bekanntes auf dieser Welt. Die Zeit scheint stillzustehen, die Seele erzittert vor der sanften erhabenen Gewalt dieses Geschehens ...

 

 
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