Wissen um den Raader Wald

Der Raader Wald und seine "Inhalte"

Hier möchte ich alles auflisten, was mir im Bezug auf den Raader Wald wissenswert erscheint - und was mir oder anderen im Bereich des Raader Waldes begegnet, oder was vielleicht aus früheren Untersuchungen oder Begehungen bekannt ist. Auch wenn so Manches dennoch ein Geheimnis bleiben wird, denn nicht alle Tiere und Pflanzen lassen sich so einfach bestimmen - und zahlreiche recht komplexe Bücher zeugen davon, wie umfangreich und kompliziert so ein Bestimmungsvorgang im Detail sein kann. Aber wenn auch die genaue Art oft nicht bestimmt werden, kann, für die Gattung oder Familie wird es allemal reichen ...

Ich bitte um Geduld, dass diese Rubrik erst mit meinen Wanderungen und Spaziergängen der Zukunft voll wird ...

> Geschichte des Raader Waldes

Wo befindet sich der Raader Wald?

 


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Was ist im Raader Wald zu finden?

Derzeit enthalten die nachstehenden Artenlisten ausschließlich aktuell fotografierte und/oder angetroffene und bestimmte Tiere und Pflanzen; diese Liste wird erweitert, sobald Daten auch anderer Quellen vorliegen.

Für die Richtigkeit meiner eigenen Bestimmungen kann leider keine Garantie übernommen werden, da hierzu die wissenschaftliche Ausbildung fehlt. Es geht aber bei der Liste vorwiegend um die Information über Sehenswürdigkeit, Erlebenswürdigkeit und Artenvielfalt des Raader Waldes, welche auch bei einer eventuellen fehlerhaften Bestimmung unbedingt vorliegt!

Extrem seltene Arten, welche die Schutzwürdigkeit des Waldes wesentlich erhöhen, werden natürlich nur dann angegeben, wenn die Bestimmung fachlich durch entsprechende Personen oder Institutionen abgesichert wurden und wenn die Art nicht durch die Preisgabe des Vorkommens auf irgendeine Art gefährdet wird!

Tiere

Säugetiere    
Baummarder Martes martes
Biber Castor fiber
Feldhase Lepus europaeus
Reh Capriolus capriolus
Säugetiere/Fledermäuse    
Mopsfledermaus Barbastella barbastellus
Breitflügelfledermaus Eptesicus seronitus
Großer Abendsegler Nycdalus noctula
Weißrandfledermaus oder Rauhautfledermaus Pipistrellus kuhlii / Pipistrellus nathusii oder
Mausohr-Art Myotis spec
Nicht zuordenbare Fledermäuse Nyc/Ept/Ves spp
Abendsegler-Art Nyctaloid spp
Fledermaus-Art Chiroptera spec
Vögel >>> eigene Liste verfügbar  
Reptilien    
Aeskulapnatter Zamenis longissimus Wikipedia Link
Blindschleiche Anguis fragilis Wikipedia Link
Ringelnatter Natrix natrix Wikipedia Link
Schlingnatter Coronella austriaca Wikipedia Link
Schmetterlinge >>> eigene Liste verfügbar Wikipedia Link
Käfer >>> eigene Liste verfügbar
Wanzen    
Braune Randwanze Gonocerus acuteangulatous (Goeze, 1778) Wikipedia Link
Eichen-Schmuckwanze Rhabdomoris (Calocoris) striatellus (Fabricius, 1794) Wikipedia Link
Gemeine Getreidewanze Eurygaster maura Wikipedia Link
Ginsterwanze Piezodorus lituratus (Fabricius, 1794) Wikipedia Link
Grüne Stinkwanze Palomena prasina (Linnaeus, 1761) Wikipedia Link
Lederwanze Coreus marginatus Wikipedia Link
Prachtwanze ? (unklar) Miris striatus Wikipedia Link
Purpur-Baumwanze Carpocoris pupureipennis Wikipedia Link
Rote Mordwanze Rhynocoris iracundus Wikipedia Link
Schwalbenwurzwanze Tropidothorax leucopterus (Goeze, 1778) Wikipedia Link
Streifenwanze Graphosoma lineatum Wikipedia Link
  Coriomeris denticulatus Wikipedia Link
Weichwanze sp. Notostira elongata oder Notostira erratica Wikipedia Link Wikipedia Link
Hautflügler (Wespen, Bienen ,...)    
Berauschte Blattwespe Tenthredo temula Wikipedia Link
Borstige Dolchwespe Scolia hirta Wikipedia Link
Kleine Dolchwespe Scolia sexmaculata Wikipedia Link
Zweiflügler (Fliegen)    
Gelbe Dungfliege Scathophaga stercoraria Wikipedia Link
Gemeine Breitstirnblasenkopffliege Sicus ferrugineus Wikipedia Link
Gemeine Skorpionsfliege Panorpa communis Wikipedia Link
Goldfliege Lucilia sericata Wikipedia Link
Hirschlausfliege Lipoptena cervi Wikipedia Link
Wanzenfliege Phasia hemiptera Wikipedia Link
Wollschweber Bombylius sp.? Wikipedia Link
Schrecken    
Blauflügelige Ödlandschrecke Oedipoda caervulescens Wikipedia Link
Europäische Gottesanbeterin Mantis religiosa Wikipedia Link
Grünes Heupferd Tettigonia viridissima Wikipedia Link
Punktierte Zartschrecke Leptophytes punctatissima Wikipedia Link
Sonstige Insekten    
Blauflügel-Prachtlibelle Calopteryx virgo Wikipedia Link
Gemeine Blutzikade Cercopis vulnerata Wikipedia Link
Gemeine Waldschabe Ectobius lapponicus Wikipedia Link
Schwarze Bohnenlaus Aphis fabae Wikipedia Link
Spinnentiere >>> eigene Liste verfügbar  
Schnecken    
Gerippte Bänderschnecke Cepaea vindobonensis Wikipedia Link
Hain-Bänderschnecke Cepaea nemoralis Wikipedia Link
Weinbergschnecke Helix pomatia Wikipedia Link

Pflanzen

  >>> eigene Liste verfügbar

Lebenräume im Raader Wald

Der Wald als Ganzes

Für den Biologen setzt sich der Wald aus vier voneinander getrennten, jedoch in der Natur ineinander verfließende Schichten zusammen:

Die Boden- oder Moosschicht mit niedrigwachsenden Blütenpflanzen und den Moosen, Flechten und Pilzen.

Die Krautschicht mit Gräsern, Farnen, Jungbäumen, krautigen Stauden und Blütenpflanzen

Die Strauchschicht mit hohen krautigen Stauden, verholzten Sträuchern und Jungbäumen - als Richtwert gilt hier ca. 3 Meter Wuchshöhe. Mit etwas Übung kann man diese Schicht recht gut abgrenzen auch wenn sie aufgrund besonderer Licht- und Wuchsverhältnissen "höher hinaus" geht.

Die Baumschicht umfaßt schließlich die hohen, erwachsenen Waldbäume.

Jede Schicht hat ihr eigenes Artenspektrum, das immer sehr gut an die entsprechenden Vorgaben und daraus resultierenden (Lebens)Möglichkeiten angepaßt ist. Allerdings gibt es immer auch Arten, welche ihren Lebenraum im Laufe ihrer Entwicklung über alle Schichten ausdehnen können!

Fichtenforst

Nur wenige und ganz kleine Bereiche sind im Raader Wald als Fichtenforst gestaltet. Es sind ideale Plätze, um den Unterschied zwischen der Dynamik eines natürlichen/naturnahen Waldes und der schon fast lebensfeindlich dunklen Monotonie eines Forstwaldes darzustellen bzw. herzuzeigen. Er beherbergt nur wenige Tier- und Pflanzenarten und birgt auch immer das Risiko eines epidemischen Befalls von Forstschädlingen wie dem Borkenkäfer, dem Kupferstecher oder der Nonne, einem Schmetterling...

Im Fichtenforst finden allerdings Beutegreifer wie z.B. der Habicht ausreichend Gelegenheit, ihre Beute in Ruhe zu kröpfen. Funde von Rupfungen im Randbereich dichter Fichtenjungforste sind keine Seltenheit ...
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Wasser

Wasser kommt im Raader Wald nur als temporäre Pfütze im Bereich von Fahrspuren im weichen aber durch die Fahrzeuge verdichteten Waldboden vor. Der durchlässige Schotterboden läßt einen längeren Bestand von Wasserflächen nicht zu. Dementsprechend gering ist demgemäß auch das Vorkommen von wassergebundenen Tieren und Pflanzen.
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Wiese

Wiesen sind sowohl artenreiche Trockenrasen und Magerwiesen als auch als nährstoffreiche Fettwiesen vorhanden. Die genaue Verteilung dieser für einen ausgeglichenen Artenreichtum wichtigen Lebensräume ist noch zu untersuchen.

Waldrand

Der Waldrand wird als eigener Lebensraum angeführt, weil er das Bindeglied zwischen dem Wald selbst und der angrenzenden Lebensräume bildet! Und solche "Übergangsräume" stellen oft die artenreichsten Lebenräume überhaupt dar, weil sie das Artenspektrum des Waldes, der Wiese UND den angepaßten Spezialisten des Waldrandes selbst beherbergen! Zahlreiche Tiere wohnen z.B. im Lebenraum Wald, jagen aber im Lebensraum Waldrand oder Wiese ...
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Lichtungen

Für Lichtungen gilt Ähnliches wie für den Waldrand. Sie zeichnen sich aber im Gegensatz zur Wiese dadurch aus, dass es begraste, aber nur teilweise besonnte Flächen sind, welche durch einzelne Büsche, Sträucher oder Buschgruppen unterbrochen und durch Wald (bei Waldzungen jedoch oft nur fast) zur Gänze umgeben sind.
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Furten

Durch Windwurf oder auch alte, wieder verfallene Forst- und Bringwege enststandene Bewuchsgassen im Wald, die vorerst nur begrast, später durch Pionierpflanzen verwuchert und schließlich wieder in den Wald "übernommen" werden. Werden Furten nicht regelmäßig befahren, bilden sie nur eine temporäre Erscheinung im Wald. Von Seiten des Naturschutzes ist hier immer ein Spannungsbereich gegeben: soll man den sicher wertvollen Lebensraum "Furt" schützen = bewahren (durch "Pflegemaßnahmen" wie mähen, schwenden etc. oder der Dynamik der Natur freien Lauf lassen ...
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Totholz

Ein quer durch alle Waldschichten verlaufender, fleckenhaft sich darstellender eigener Lebensraum. Dieser definiert sich durch die Notwendigkeit der Verfügbarkeit von Totholz für verschiedene Entwicklungsstufen von Tieren und Pflanzen! Fast 40 Prozent aller Tiere und Pflanzen können sich NICHT entwickeln, somit nicht in einem Wald vorkommen, wenn das dazu notwendige Totholz fehlt. Unterschieden wird hierbei zwischen liegendem (feucht verwitterndem, vermoderndem) und stehendem (aushärtendem, vermorschendem) Totholz. Interessant auch, dass die zeitliche Periode von stehendem Totholz durch Windwurf, Schneedruck, Verfall zu liegendem Totholz wechseln kann!

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Geschichte des Raader Waldes

Zuallererst sei wiederholt: der Name "Raader Wald" existiert meines Wissens auf keiner Karte und wurde nur als "Arbeitstitel" eingesetzt, um ihn ohne Umschreibung benennen zu können. In letzter Zeit häufen sich aber die Hinweise, dass alteingesessene "Raader" ihn doch manchmal so benannt haben.

In der Josephinischen Landesaufnahme (1763-1787) [Bild links] stellt sich der Raader Wald noch als zusammenhängende Waldfläche von Windpassing bis Langenhart bei St. Valentin dar und führt den Namen „Herzog-Rad“. Im Nordosten befindet sich zu dieser Zeit noch ein Teich.

In der Franziszäischen Landesaufnahme (1806-1869) [Bild rechts] hat der Wald schon deutlich an Fläche eingebüßt und ist namenloser Teil der „Ennser Haide“. Ein „Bader-Teich“ ist angeführt - und im Süden ist ein erstes Teilstück abgetrennt und steht isoliert.

Bereits in der Francisco-Josephinischen Landesaufnahme (1869-1887), [Bild links] ist nur mehr der Flurname „Haidenfeld“ im südlichen Teil des heutigen Raader Waldes zu finden; der Teich dürfte dem Eisenbahnbau zum Opfer gefallen sein und ist von der Karte verschwunden. Ein „Koettinger Holz“ sowie das Teilstück im Bereich zwischen Thurnsdorf und St. Valentin sind bereits abgetrennt und eigens benannt.

[Bild rechts] zeigt den aktuellen Stand mit weniger deutlich reduzierten Waldflächen, dafür aber die "moderne" Zerschneidung und Zerstückelung durch Autobahnbau, Bahntrassen und Landstrassen sowie das großflächige Areal der OMV bei der Ortschaft Rems.

Und hier letztlich der aktuelle Stand, der das unbarmherzige Verschwinden des kleinen, schon lange abgetrennten südlichen Bereiches zeigt, welcher einer Schottergrube weichen mußte ... die roten Flächen deuten die Lage der zur "Disposition" stehenden Bereiche an, was auch den letzten zusammenhängenden, nördlichen Restbestand zergliedern, jedenfalls verkleinern würde. Womit klar sein dürfte, dass der verbleibende Rest kaum noch als vernünftiger Lebensraum, als "Naturraum" für Tiere und Pflanzen zur Verfügung stehen könnte!

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Geologie des Raader Waldes

Der gesamte Waldbereich vom nördlichen, ehemaligen "Herzog-Rad"-Wald, der bei Pyburg bzw. Windpassing beginnt bis zum heutigen Herzograder-Wald westlich von St. Valentin (nicht in der Karte abgebildet), der seinerseits durch Industriebauten, Teststrecken und Bahnlinie und durch aktuell anhaltende Rodungen bis zur biologischen Funktionslosigkeit zerstückelt ist, stockt auf einem riesigen Feld von Lehm- und Schotterboden der Niederterrasse [in Karte: gelb] , welche durch den die eiszeitlichen Gletscher entwässernden Strom der Ur-Enns gebildet wurden. Daran schließen sich in Richtung Enns sogenannte Alluvialböden [in Karte: weiß], welche durch Ablagerungen gemischten, meist feinerem sandigen Materials im Zuge der langsameren Fließgeschwindigkeit in der Nähe der Einmündung zur Donau entstanden.

 

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