Spital am Pyhrn - Windischgarsten

Der Dechant von Spital und der Pfleger von Windischgarsten hatten im Streit um ein Grundstück gelebt und kamen auch nach dem Tode nicht zur Ruhe, sondern stiegen in der Geisterstunde aus den Gräbern und setzten den Streit fort. Der Kaplan von Windischgarsten ließ sich zum Friedhof fahren und kam gerade um 11 Uhr nachts an, während sich im Friedhof große Unruhe erhob. Er besprengte die Gräber mit Weihwasser und las die Beschwörungsformel. Es trat lautlose Stille ein, aber gleich darauf fiel eine Wolke zischend und brausend in den Friedhof ein. Kaum hatte der Geistliche seine Gebete beendet, sprang er zum Friedhof hinaus und trieb den Kutscher zur größten Eile an, weil sie vor Mitternacht über der Gemeindegrenze sein müßten. Die Pferde jagten dahin, aber hinter dem Wagen kam ein unsichtbares Gespann daher und der Wagen wurde von hinten aufgehalten. So sehr auch der Kutscher auf die Pferde einhieb, kam der Wagen doch nur schrittweise vorwärts. Als es in Spital und Windischgarsten zwölf Uhr zu schlagen begann, waren sie gerade über der Grenze und gerettet. Am Morgen fand man an der Stelle ein fremdartiges Hufeisen, es ist am Gitter der Kapelle am Wege angebracht. Nach einer anderen Erzählung sprang der Teufel hinten auf den Wagen und erst bei der Kapelle verschwand er. .

Quelle: Oberösterreichisches Sagenbuch, Adalbert Depiny, Linz 1932;

für © SAGEN.at korrekturgelesen durch Norbert Steinwendner

 
designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin