Eine halbe Stunde südlich von Steyr steht an der alten Eisenstraße eine Kapelle. Hier mußten in alter Zeit die Verurteilten zur letzten Andacht halt machen, ehe sie auf den Galgenberg geführt wurden. Am Hang dieses Berges rutscht der Boden immer nach, so daß die Straße darunter immer wieder unbrauchbar wird. Dies kam so: Der letzte Verurteilte beteuerte am Wege zur Richtstatte seine Unschuld. Als ihm dies nichts half, rief er, zum Zeichen seiner Unschuld solle der Boden immer wieder versinken. Sein Wunsch ging in Erfüllung.
Quelle: Oberösterreichisches Sagenbuch, Adalbert Depiny, Linz 1932;
für © SAGEN.at korrekturgelesen durch Norbert Steinwendner
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