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Der Löwe von Admont
In grauer Vorzeit war das Admonttal eine große Wildnis, mit tiefen undurchdringlichen Wäldern, unwirtlichem Gestrüpp und ausgedehnten Sümpfen. Nach der Sage hauste in diesem wilden Urwaldboden ein ungeheurer Löwe, der die ganze Gegend in Furcht und Schrecken versetzte. Niemand war vor seinem Rachen sicher. Harmlose Hirten und ganze Viehherden soll er überfallen, zerrissen und verschlungen haben. Ja, selbst kleine Kinder verschonte er in seiner Raubgier nicht.
Vor dem Brande 1865 gab es im alten Stiftsgebäude in der Nähe der Sakristei ein enges, feuchtes Gewölbe, das im Zusammenhang mit dieser Sage die „Löwengrube“ hieß. Nach einer anderen Volkssage hätte er südlich vom Stifte, am heutigen Frauenfelde, einem ehemals dichten Waldland, sein Unwesen getrieben.
Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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