Die wilde Jagd durch den Gangerlgraben
Jedesmal, wenn in den Zwölfnächten die „Wilde Jagd“ über das Admonttal zog, mußte zur mitternächtlichen Stunde der Schmiedmeister auf der Admonter Kreuzschmiede (heute Gasthaus „Zur Kreuzschmiede“ oder „Zum Felsenkeller“ unterhalb Schloß Röthelstein) die Pferde vom „Wilden Gjaid“ neu beschlagen. Als Lohn dafür erhielt er immer so viele Goldstücke, als sein Hut fassen konnte. Einmal sprach ein solches Roß beim Beschlagen zum Kreuzschmied: „Gevatter, der Nagel geht zu tief.“ Dann zog die wilde Gjaid wieder durch die Lüfte über die Hallermauern und verschwand hinter der Kreuzmauer. Nachher fanden Haller Hirten im sogenannten Steinergraben kleine silberne Hufeisen. Seitdem heißt dieser dunkle Felsengraben am Fuße der Hallermauern „Der Gangerlgraben“.
Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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