Frau Perchtl

In der Gegend von Admont, wie fast im ganzen steirischen Ennstal, heißt die Nacht vor Dreikönig „Die Perchtlnacht“. In den meisten Bauernhäusern wird an diesem Abend eine Schüssel süße Milch gekocht, mit Brotschnitten zu einem dicken Brei verrührt und als „Perchtlmilch“ auf den Tisch gestellt. Ein jeder Hausbewohner muß davon essen. Der Rest bleibt über Nacht für die „Perchtlmuada“ stehen und ein jeder läßt dann seinen Löffel darin stecken.

In Frauenberg wird der Löffel auf den Schüsselrand gelegt. Um Mitternacht kommt dann Frau Perchta (die altgermanische Totengöttin) und ißt von der Perchtlmilch. Findet man in der Früh einen Löffel umgefallen oder verkehrt im Brei stecken, so muß dessen Besitzer binnen Jahresfrist sterben. Frau Perchtsl hat es getan.

In Frauenberg wird in den drei Rauhnächten (Weihnachten – Silvester – Dreikönig) im Saustall nicht geräuchert, weil nach der Sage der Teufel in die Sonne gefahren ist.

Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe

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