Der Schatz im Götschgraben
Am Fuße der Plesch liegt auf der Seite gegen Frauenberg an der Enns der unfreundliche Götschgraben. Er führt am Ende zu einer Felsenhöhle, in der nach der Sage ein großer Schatz verborgen sein soll.
In diesem Graben begegnete einst in der Nacht ein Frauenberger Bauer auf seinem Heimweg von Ardning, wo er sich etwas verspätet hatte, einem schwarzen Hund mit einem goldenen Schlüssel im Maule. Der Hind winselte ihm zu, den Schlüssel wegzunehmen. Damit könne er dann das Felsentor zur Goldhöhle aufsperren. Darüber wurde dem Bauer so unheimlich zu Mute, daß er im ersten Schrecken glaubte, den Teufel leibhaftig vor sich zu haben. In seiner Angst lief er so schnell er nur konnte davon. Eine weinerliche Stimme aber klagte hinter ihm: „Nun dauert es wieder siebenmalsiebzig Jahre, bis jemand kommt, der den Schatz heben kann.“ So lange muß nämlich eine verwunschene Seele in Gestalt eines schwarzen Hundes den Schatz in der Felsenhöhle des Götschgrabens weiterhüten. Dieser war der Bauer in jener Nacht begegnet.
Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
|