Die verfallene Alm am Rößl

In den Johnsbacher Bergen, am „Rößl“, war einst eine sehr fruchtbare Alm. Darauf hauste ein Viehhalter, den der Reichtum der Alm mit der Zeit recht übermütig machte. Milch, Butter und Käse vergeudete er in verschwenderischer Weise und mit den Sennerinnen der Nachbaralmen führte er ein gotteslästerliches, sittenloses Leben. Um das Vieh kümmerte er sich überhaupt nicht mehr und in der süßen Milch badete sich das Hirtenvolk. Die Strafe kam bald. Die blühende Alm verödete auf einmal. Nachts weilen die ausgelassenen Hirten und Sennerinnen als Irrlichter und klappernde Totengerippe auf der Stätte ihres einstigen fluchwürdigen und lasterhaften Treibens und warten dort auf Erlösung.

Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe

© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.

 
designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin