Der Schatz im Herd

Auf der Plonauer-Niederalm im Johnsbachtal lebte einst ein Bauer, der einmal einen recht sonderbaren Traum hatte. Ihm träumte, unter der Redl-Brücke bei Liezen sei viel Gold verborgen. Gleich am nächsten Tage machte er sich auf den weiten Weg und grub unter der genannten Brücke die Erde auf. Doch all sein Mühen war umsonst, von einem Goldschatz war nichts zu finden. Das emsige Arbeiten unter der Brücke beobachtete ein Mann, der ihn schließlich nach seinem Vorhaben fragte. Der alte Plonauer erzählte ihm hierauf seinen merkwürdigen Traum, worauf der Fremde entgegnete: „Träume sind Schäume!“ „Mir träumte auch kürzlich, daß bei einem gewissen Plonauer Geld im Herde eingemauert sei. Aber, was weiß ich, wo dieser Plonauer wohnt und wo er überhaupt zu finden ist.“ Über diese Mitteilung war nun der Plonauer sehr erfreut und kehrte eilends, ohne dem Fremden zu sagen, wer er sei, nach Hause zurück. Daheim angekommen, ließ er zum Staunen seines Weibes gleich den Herd abtragen. Und richtig, er fand darin einen großen, eingemauerten Topf mit vielen Goldmünzen.

Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe

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