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Der Schatz im Silberreith-Tor
In der Nähe der Silberreith-Brücke, die über den Johnsbach führt, befindet sich an einem Felsen, das Silberreith-Tor genannt, ein vermauertes Loch, hinter dem ein großer Goldschatz verborgen liegen soll. Nach der Sage öffnet sich alljährlich am Palmsonntag beim Verlesen der Leidensgeschichte unseres Herrn das Felsentor von selbst. Ein jeder kann sich dann während dieser Zeit aus der Grotte Gold holen, soviel er mag.
Einmal begaben sich um dieser Stunde zwei Buben an jene Stelle und fanden auch tatsächlich das Felsentor offen. Sofort stieg der eine hinein, während der andere draußen wartete. Doch der von Gold geblendete Knabe verweilte viel zu lange in der Schatzhöhle, so daß die Zeit der Passionslesung verstrich und das Tor sich wieder von selbst schloß. So war der kleine Goldsucher in der Schatzhöhle eingesperrt. Erst als sich im nächsten Jahre am Palmsonntag das Tor wieder öffnete, kam er unversehrt zum Vorschein. Er erzählte von den großen Goldmengen in der Felsengrotte und brachte auch einige blinkende Goldstücke für seine arme Mutter mit, die sie zur Linderung ihrer Not gut verwenden konnte.
Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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