Die Teufelskirche
Ganz in der Nähe von St. Gallen liegt eine bewaldete Bergkuppe, die „Teufelskirche“ genannt. Über diesen sonderbaren Bergnamen weiß die Sage folgendes:
Einst lebte auf diesem Berg in einer Hütte ein Einsiedler, zu dem an Sonn- und Feiertagen viele junge Leute kamen. Mit der Zeit kam aber dieser Ort in üblen Ruf, denn ausgelassene Trinkgelage und gotteslästerliche Reden wurden bei den Zusammenkünften geführt. Das wurde von Jahr zu Jahr immer ärger und der Berg immer verrufener.
Einmal kehrten von einem solchen sonntägigen wilden Trinkgelage die Teilnehmer nicht heim. Die Angehörigen gerieten in große Sorge und gingen auf Suche. Zu ihrem Erschrecken fanden sie die Hütte des Einsiedlers nicht mehr auf dem Berge. Dafür gähnte ihnen ein weites, dunkles Loch entgegen, so groß wie eine Kirche. Übelriechende Schwefeldämpfe stiegen daraus empor. Seither trägt der Berg mit der unheimlichen Höhle den Namen „Teufelskirche“.
Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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