Das Feuer am Akogel

Beim Amtmann in der Eschau trat zu Lichtmeß eine neue Magd ein. Gleich am nächsten Morgen, am Blasiustag, sollte sie recht früh ihrem Dienstherrn ein warmes Frühstück bereiten, weil er nach Wildalpen mußte. Doch trotz aller Bemühung brachte sie keine Feuer zustande. Da blickte sie ganz verzweifelt um Hilfe zum Fenster hinaus. Und siehe, am Akogel erblickte sie ein kleines Feuer. Schnell nahm sie die Glutpfanne und eilte dem Feuerschein zu. Der Weg kam ihr wohl sehr lang vor, aber sie schritt mutig den Berg hinauf. Dort fand sie auch wirklich das Feuer, aber daneben saß eine tiefverschleierte Frau. Auf die Bitte der Magd, etwas von der Glut nehmen zu dürfen, deutete ihr die merkwürdige Frau, die ganze Glut zu nehmen. Doch die Magd nahm nur einige Glutstücke und eilte dankerfüllt wieder nach Hause. Hinter ihr hörte sie die Frau jammern: „Tausend und nochmal tausend Jahre muß ich nun wieder auf Erlösung warten.“ Als die Magd daheim die Kohlestücke aus der Pfanne nahm, sah sie zu ihrer freudigen Überraschung, daß es lauter Goldstücke waren. Davon kaufte sie sich einen großen Bauernhof und wurde die Ahnherrin der Reichenpfader!

Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe

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