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Irrwurzen und Braschen
Einige Kinder aus Hieflau gingen einst auf die „Wag“ unterhalb des Scheuchecks, Schwarzbeeren brocken. Sie fanden recht viele und hatten bald ihre Körbchen gefüllt. Frohgemut darüber machten sie sich wieder auf den Heimweg. Doch unterwegs traten sie auf eine Irrwurzen, verloren die Richtung und irrten lange Zeit im Walde umher. (Irrwurzen sind Pflanzen, die man nicht sieht und auch nicht kennt, doch wer darauf tritt, kommt vom rechten Wege ab.) Endlich erreichten sie eine kleine Waldwiese, darauf lag ein Häufchen lichter Braschen. (Das sind nach einer volkstümlichen Ausdrucksweise kleine, scheibenförmige Holzkohlenabfälle.) Die Kinder kannten die geheimnisvolle Kraft dieser Braschen und steckten sich einige in die Tasche. Es dauerte nicht lange und die verirrten Kinder hatten ihren rechten Heimweg wieder gefunden. Zu Hause erzählten sie ihre Erlebnisse den Eltern, die wegen des langen Ausbleibens schon in Angst und Sorge um sie waren. Als die Kinder den Eltern nun die Braschen zeigen wollten, zogen sie aus ihrer Tasche lauter echte Silbertaler hervor.
Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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