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Das metallene Pferd
In der Nähe des Magdalensberges sei einst ein schönes, metallenes Pferd in Lebensgröße bei Mondenschein ausgegraben worden; die Finder feilten es an mehreren Stellen an und es glänzte wie Gold. Hocherfreut brachten sie es in eine Scheune und zechten dann wacker. Ein kleiner Hirtenknabe, derselbe, der dies Ereignis als hundertjähriger Greis erzählte, war Zeuge des Vorganges und wurde als Wächter des Pferdes angestellt; auch er erhielt manch Gläschen Wein. – Aber nach einigen Tagen war das Pferd plötzlich verschwunden und man sagte dem Knaben, es sei wieder versunken.
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Auch unter der Kirche am Magdalensberg, einige sagen gegen Osten, andere unter dem Altar der Kapelle, seien drei Metallmänner vergraben, welche einst als Götzen in einem Tempel angebetet wurden, auf dessen Grundmauern später die jetzige Kirche und Kapelle erbaut wurden.
Quelle: Kärntner Sagen; Franz Pehr; Verlag von Joh. Heyn in Klagenfurt; 1913
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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