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Die Osterfeuer im Lavanttale
In der Nähe des Stiftes St. Paul hatten die Türken ihr Lager aufgeschlagen; das Zelt des Großwesirs soll da gestanden sein, wo jetzt noch ein steinernes Kreuz zu sehen ist. Weil überall Türkenhorden umherstreiften, konnten die Bauern nicht mit einander verkehren und sich zu einer gemeinsamen Tat verständigen. Da geriet einer auf den Einfall, einander durch große Feuerbrände von den Bergen herab Signale zu geben. Dies fand Beifall, und bald flammten in der Nacht – es war gerade die Osterwoche – auf allen Gipfeln der das Tal begrenzenden Berge helle Feuer herab. Aus Furcht, umzingelt zu werden, räumten die Türken sogleich den Platz und zogen wieder ab. Seitdem ist die Sitte der „Osterfeuer“ zum Gedächtnisse der Befreiung aus Türkennot bestehen geblieben.
Quelle: Kärntner Sagen; Franz Pehr; Verlag von Joh. Heyn in Klagenfurt; 1913
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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