Das erlöste Laternenmanderl

Als einst ein Bauer spätabends aus Ferschnitz mit seinem Pferdewagen nach Perasdorl zurückfuhr, sah er auf dem Hochbruckerberg ein Männlein mit einer helleuchtenden Laterne stehen. Ohne ein Wort zu sagen, setzte sich das Manderl auf den Wagen. Trotzdem der Wagen auf einmal so schwer wurde, daß ihn die Pferde kaum weiterziehen konnten, war der Bauer nicht ungehalten, denn das Laternenmanderl erleuchtete den stockdunklen Weg. Als der Bauer in Perasdorf angekommen war, sprach er: "Dank dir Gott, daß du mir so schön geleuchtet hast." Das Manderl entgegnete: "Dank dir Gott, daß du mich erlöst hast" ... und flugs war es verschwunden. Eine ähnliche Begebenheit hat sich im Scheibenholz zugetragen. (Nach Albrecht, Hoffer.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, Band II; gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten; Herausgegeben von Ferdinand Adl, Amstetten 1952

© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, N.Ö.

 
designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin