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Das Wassermännlein von Windhag
In Windhag bei Waidhofen an der Ybbs lief einst ein Knabe zu einem Bächlein und sah dort einen heftig blutenden Zwerg. Dieser sagte dem Büblein, daß er sich auf der Mäusejagd den Fuß gebrochen habe und bat den Knaben, er möge ihn ins Wasser werfen, damit seine Wunde kühle und heile. Bereitwillig erfüllte der Knabe den Wunsch und warf den Zwerg in den Bach. Nach kurzer Zeit ging der Knabe über eine Briicke, dabei brach ein Brett durch, der Junge fiel in den Bach, wobei ihm die Sinne schwanden. Als er wieder zu sich kam, befand er sich in einem herrlichen Kristallpalast, und sein Bekannter, der Zwerg, stand vor ihm und erlaubte ihm, zum Dank für die Hilfeleistung, von den vielen Schätzen des Palastes mitzunehmen, soviel er wolle. Der Knabe füllte sich alle Taschen mit Gold und Edelsteinen und wurde vom Zwerge wieder auf die Erde zurückgebracht. Freudig eilte er zu seinen Eltern zurück und übergab ihnen seinen Schatz. (Nach Pöttinger.)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, Band II; gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten; Herausgegeben von Ferdinand Adl, Amstetten 1952
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, N.Ö.
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