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Der Bruderzwist in Konradsheim
Auf dem höchsten Punkt des Haussteines sieht man noch kümmerliche Reste der Burg von Konradsheim. Nach dem Volksmunde sollen die Türken im Jahre 1532 die schon damals zerfallene Burg mit Kanonen beschossen haben. Vom letzten Konradsheimer Grafen erzählt die Sage, daß er mit seinem Bruder zu Peilstein wegen einer Besitzung in Streit geraten sei. Die feindlichen Brüder zogen nun aus, um sich zu bekämpfen und begegneten einander bei einer Brücke unweit von Losenstein, beide zum Kampfe gerüstet. Der Graf von Konradsheim sprengte auf seinen Bruder zu. Dessen Pferd scheute, bäumte sich auf und erdrückte seinen Reiter im Niederfallen. Der Konradsheimer Graf wurde hierauf bei der heiligen Feme in Gleiß des Brudennordes angeklagt und von dieser zu lebenslänglicher Kerkerstrafe verurteilt. Er starb auch im Gefängnis des Schlosses zu Gleiß. (Schwetter.)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, Band II; gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten; Herausgegeben von Ferdinand Adl, Amstetten 1952
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, N.Ö.
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