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Der Klopfgeist von Konradsheim
Im Hause Amlehen klopfte es eines Abends an der Türe. Ein Knecht öffnete, sah aber niemanden draußen. Kaum saß er wieder bei Tisch, da klopfte es von neuem. Der zweite Knecht fand aber wieder keine Seele vor der Türe. Als es nun zum drittenmal ganz heftig klopfte, ging der Bauer selbst hinaus. Da er ebenfalls nichts bemerkte, streifte er seine Holzschuhe ab und kletterte barfuß auf einen Baum, um besser beobachten zu können. Als er vor der Tür einen Schatten wahrzunehmen glaubte, glitt er vom Baum und lief darauf zu. Im selben Augenblick ertönte ein heftiger Knall und man hörte einen entsetzlichen Schrei. Der Bauer war in die Erde versunken, nur seine Hausschuhe fand man am nächsten Morgen vor der Tür. (Deinhofer.)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, Band II; gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten; Herausgegeben von Ferdinand Adl, Amstetten 1952
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, N.Ö.
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