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Die Entstehung des Machlandes
Als sich zwischen Enns und Ardagger, Perg und Wallsee noch der große Donausee ausbreitete, fingen einige Fischer eines Tages ein Seefräulein. Diesem wurde aber die Zeit auf der Erde recht lang. Darum bat es die Fischer, sie sollten es wieder freilassen. Es sagte: "Wenn ihr mir wieder meine Freiheit schenkt, so werde ich es bewirken, daß die Donau bei Ardagger die Felsen durchbricht und der Donausee dort abfließen kann. Hier wird dann ein fruchtbares und blühendes Land entstehen." Daraufhin ließen die Fischer das Seefräulein frei. Bevor die Nixe aber ins Wasser sprang, sagte sie: "Bin ich froh, daß ihr mich nicht gefragt habt, was das Kreuz in der Nuß bedeutet. Das neue Machland hier wird viel wert werden, aber, was das Kreuz in der Nuß bedeutet, ist noch viel mehr wert." Mit diesen Worten verschwand das Seefräulein in den Fluten des Donausees. In drei Tagen waren die gewaltigen Wassermengen abgeflossen und es entstand hier das Machland. (Huemer.)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, Band II; gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten; Herausgegeben von Ferdinand Adl, Amstetten 1952
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, N.Ö.
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