Was si aum Sunntaberg amoi zuatragn hat
Seitndani vo da Sunntaberga Kircha steht in r a Kapällns Türknbründl. Mi den sän Bründl hat s a an oagni Biwandtniß. s war amoi a wüldi Zeit. Zäm haum di Türkn in Land so iag ghaust, ebn wia s d Weanastadt zan erschtnmoi haum bilagat. In der sän Zeit hat s neamd daleidn mögn, dahoam z bleibn. San ja di Türkn amoi z vü schiach gwedn. Und wia si s tribn habn! Nix als zundn und ghoazt, graubt und Leut umbracht oda furttribn!
Drum is in Leutn a nit zvadenka gwedn, wann s eah Hoamat in Stich lassn habn und in oan Gang aufn Sunntaberg si grett habn. Zäm warn s aum sichan, so habn sa si s ausgroat. Und auf dö Art is oft di Kircha bumvoi Leut wan, daß oans wia s anda si frei net rührn hat mögn. Alls war gstecktvoi Kina und Großi, und eah Sachal habn s a ois bei eah ghat. Dös war a iagi Wurlarei! Und oft dös Gsurr und Gschroa! Alli Gibot san Leut ankemma und was dö wida für Neuikeitn hahn gwißt!
Da Türk is scho z Woadhofa int!" schreit a Muadal. Dawei kimmt schon widar a Schibl Leut an. Sagt a Küahbaur: "z Uißitz (Ybbsitz) habns anzundn und d Leut habn s oi daschlagn!" "Meingad, o Meingad!" so habn drauf di andan gschrian, und gfürcht und gschicha hahn s in Türkn gar a so!
Auf amoi hoaßts: "Da Türk kimmt aufa und grittni a nu dazua!!" Hiazt war s gar häll aus. Alls is in di Knia gesunka und di Leut habn aft zan Betn gschaut, sa habn d Muada Gottas angruaft in eahna gräßlin Not: "Bitt für ins! Hülf ins!"
Und dawei is da Türk grittni aufa kemma und war scho glei ban Bründl herobn ... Auf amoi awa wird s draußn so oagn liacht und s wird oiwei liachta und liachta. Da Zoachastoan draußn hebt zan wagsn an und wird oiwei hecha und hecha! "Um Gottswölln ... was is denn das?"
Wia da Zoachastoan in den himmlischn Liacht scho a ganz hocha Felsn is, hebn di Glockna auf amoi zan läutn an ... awa was für a schens Gläut! Und d Liachtn wird oiwei mehr und auf amoi wird s aum Zoachastoan-Felsn um und um lewendi. Engal steign nida, an iada in an zinnliachtn, hällschimmadn Kload und in Händn haltn s a brennats Schwert, und aso steign s awa von Felsn. Und s hert nit auf ... s wem oiwei mehr und mehr. Da ganz Felsn is scho voi Engl und dabei himmlazn eahnri Schwerta.
Hiazt wird in Türkn auf amoi unguat. Eahni Rössa stürzn in d Knia und wölln neama weida! Da üwakimmt s a gewaltiga Schreck, se drahn um und in oan Sprenga auf Woadhofa zua und zäm vorbei. Aso hat in Leutn z Sunntagberg insa liawi Frau amoi gholfn. (J. E. Freunthaller.)
Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, Band II; gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten; Herausgegeben von Ferdinand Adl, Amstetten 1952
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, N.Ö.
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