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Ein Bauer will ein neues Haus bauen
Eine Meile von Bregenz entfernt liegt ein Dorf, das Hirschberg heißt. Dort saß ein Bauer, Klaus Hupfauf mit Namen, der ein überaus altes Haus besaß, das ihm stets einzufallen drohte, weshalb er daran denken mußte, sich wenigstens ein neues Zimmer zu bauen. Als dieses fertig war und eingefügt werden sollte, wußte der gute Hupfauf indes nicht, wie die alte Stube aus dem Hofe zu bringen sei damit die neue an deren Stelle Platz finden möge. Er sann somit hin und her und kam nicht auf den Gedanken, die morschen Trümmer abzubrechen und wegzuräumen. Nachdem er nun lange so nachgedacht hatte ohne einen Ausweg zu treffen, wiewohl er sehr gerne ein neues Haus gehabt hätte, fiel ihm endlich ein Feuer in das alte zu werfen und es zu verbrennen. Gedacht, getan! Er schleuderte einen Brand hinein und ließ es verbrennen, indem er meinte, daß er es auf diese Weise billiger und rascher los würde, als wenn er es abbräche. Das Feuer nahm alsbald überhand und die alte Hütte ging lichterloh in Flammen auf, aber der Wind trieb unglücklicherweise die Funken auch auf die benachbarten Dächer, die ebenfalls im Nu Feuer fingen, so daß beinahe das ganze Dorf eingeäschert wurde.
Quelle: Schelme und Narren; Josef Pöttinger; Verlag Ferdinand Ertl Wien; 1941
© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.
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