Vogelsteing - Ruine Dürnstein in der Wachau
01.04.2006
Schon der morgendliche Aufbruch zeigt einen schönen Tag an - der Blick geht weit ins Steyrtal bis zum Nationalpark Kalkalpen, wo sich das Sengsengebirge immer noch schneebedeckt zeigt.
Der Vogelsteig in Dürnstein begrüßt uns mit der Blütenpracht der Leberblümchen, die großflächig den Boden bedecken. Sie zeigen uns erst, daß Frühling ist, denn in den Gebirgen Oberösterreichs ist der Schnee noch überall präsent.
Lianen, die dicken, verholzten Stämme der zart blühenden Waldrebe werden so genannt, bilden skurille Figuren, wenn sie sich vom Boden weg hoch in die Gipfel der von ihnen besiedelten Bäume ranken.
Im Morgenlicht steht hoch und düster die Ruine Dürnstein am gegenüberliegenden Berghang. Dunkel ragen ihre Mauerreste in den Himmel und erinnern an die graue Vorzeit.
Währenddessen hat die Schneeschmelze in den Bergen die Gewässer ansteigen hoch lassen. Auch die Donau kann die Wassermassen nicht mehr fassen und überflutet die gegenüberliegenden Ufer, wo zwischen Bäumen und Heckenzügen das Wasser herüberglänzt.
Im Wald finden wir die ersten Farnwedel, die daran erinnern, daß für dieses Jahr die Farne am Programm stehen: Bestimmen, Unterscheiden und Fotografieren ist angesagt! Die Natur mit ihren Tieren undPflanzen regt zum immerwährenden Weiterlernen an. Ein Blick ins Bestimmungsbuch zeigt, daß es sich um den Gemeinen Tüpfelfarn handelt.
Den Blick aufmerksam zu Boden gerichtet, findet man überall Eicheln mit kleinen Löchern darin. Hier hat sich wohl ein auf diese Früchte spezialisierter Käfer verraten: Der Eichelbohrer verbringt wohlbehütet sein Larvenleben innerhalb der aushärtenden Schale und verläßt erst ganz zum Schluß seine Wohnstatt für sein kurzes Käferleben.
Aus Wald und Gestrüpp hervorbrechend, steht finster und drohend im beginnenden Abenddämmer ein Rundturm der Burgruine Dürnstein vor uns. Ob hier der treue Blondel aus der Sage um Richard Löwenherz sein Lied sang, um sich seinem König erkennen zu geben und ein Signal von ihm zu erhalten?
Im letzten Licht leuchten noch herrlich gefärbte Blüten zwischen dem letzten Laub des vorigen Herbstes hervor. Die schon selten gewordene Küchenschelle zeigt ihre ganze Pracht in Form und Farbe. Die mit fein en Härchen besetzten Stengel und Blüten trotzen hiermit den noch kalten Nächten des Frühlings.
Es ist Nacht geworden - Die Ruine Dürnstein zeigt sich hell beleuchtet und ist weit hinaus zu sehen. Noch ein letztes Foto - dann ist die Zeit für die Heimfahrt.
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