Die zwei Bauern am Gleinkersee

Statt des Gleinkersees breiteten sich einst dort grüne Wiesen und fruchtbare Felder aus, die zu zwei Bauernhäusern gehörten. Jeder Bauer besaß unter seinem Vieh einen schwarzen Stier, der dem andern völlig glich. Die beiden Tiere gerieten eines Tages in Kampf und stritten so lange, bis der eine Stier verendete. Nun wollte keiner der beiden Bauern der Besitzer des getöteten Tieres sein. Jeder schwur in gotteslästerlichen Ausdrücken, daß ihm der lebende Stier gehöre und sie verwünschten sich gegenseitig. Plötzlich verfinsterte sich der Himmel, ein Unwetter ging nieder und die fruchtbare Gegend versank, über ihr bildete sich der Gleinkersee. In ihm soll noch heute der in einen riesigen Fisch verwandelte Stier Hausen.

Es wird auch erzählt, daß der eine Stier eines Tages tot auf der Wiese gefunden wurde und daß darüber der Streit ausbrach, wessen Stier es sei.

Quelle: Oberösterreichisches Sagenbuch, Adalbert Depiny, Linz 1932;

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