"Mit allen Sinnen"

In der Kreuzeckgruppe in Kärnten

Einen ganzen Tag zum Teil vollkommen Weglos durchs Gebiet der Kreuzeckgruppe streifen. Sich vorzustellen, mit den Augen von jemand anders zu schauen! Das ermöglicht, auch schon bekannte Einblicke, Beobachtungen und Erlebnisse ganz neu zu entdecken, ganz neu zu empfinden ....

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Noch ein Hinweis für GoogleEarth-Nutzer: Der Pfad "Salzkofelhütte - Lenkenspitze" zeigt die hier angeführte Tagestour. Es sind nur die Gruppen "Mit allen Sinnen", "Natur" und "Radlberger Alm" aktiviert! Es können noch zusätzlich die Gruppen "Orientierung" sowie "Schauen" eingeblendet werden, indem ein Häkchen in das entsprechende der Gruppe vorgesetzte Quadrat gesetzt wird!

Hochlandrinder

Gleich oberhalb der Buschenschenke Niggl finden sich auf einer Wiese Schottische Hochlandrinder die seit ihrer ersten Einfuhr ca. 1975 auch bei uns gezüchtet werden. Diese gutmütigen Rinder prägen durch ihr wolliges Aussehen, das sie gegen Wind und auch nasses Wetter weitgehend bestehen läßt, die Berglandschaft. Sie setzen auch karges Futter optimal in Fleisch und Milch um, daß sie in der Lage sind, jedes Jahr und ohne Hilfe des Menschen zu kalben. Ihre Zucht zielt nicht ausschließlich auf maximalen Ertrag in Milch oder Fleisch sondern Langelebigkeit und optimale Beweglichkeit ....

Blick ins Drautal

Der Weg führt gleich steil beginnend durch tief in den Boden eingeschnittene, wahrscheinlich seit uralten Zeiten begangene Hohlwege durch Bergwald, der endlich den Blick ins Tal der Drau freigibt. Folgen wir dem Verlauf mit den Augen, grüßt weit hinten blinkend der Millstättersee..

Blick auf Sägewerk

Unter uns im Tal sehen wir ein riesiges Werksareal - ein blick durch den Feldstecher zeigt uns gigantische Mengen von Holzstämmen, die auf einem zentral geführten Förderband fast ununterbrochen der Sägehalle zugeführt werden. Es handelt sich hier um Kärntens größtes Sägewerk der Firma Hasslacher, die - rechnet man auch noch andere Standorte in ihrem Besitz mit - über ca. 1 Million Festmeter Jahreseinschnitt verfügt ....

Fliegenpilze

Die feuchte Waldluft ist durchsetzt mit dem Geruch nach Schwämmen, was die Augen des aufmerksamen Wanderers auf den Boden lenkt: Überall treiben Fliegenpilze ihre roten, weiß bepunkteten Tellerköpfe durch die Nadelstreu des Waldbodens.

Blick zurück zur Buschenschenke Niggl

Idyllisch auf einer Wiese direkt auf einem Bergrücken, dessen Verlängerung nach oben bis zum Salzkofel führt, liegt die Buschenschenke Niggl, auf die man nach einer Stunde Weg zurückschauen kann. Darunter kann man noch den Ort Möllbrücke erkennen, von dessen Bahnhof der Sachsenweg auf die Salzkofelhütte führt.

Interessant der Hausname Niggl, der darauf schließen läßt, dass das Nigglaital in dem die Salzkofelhütte liegt, damit in Verbindung gebracht werden kann. Es existieren mehrere seltsame Sagen über dieses Tal ....

Bemooster Stein

Direkt neben dem Weg laden so manche dick mit Moos bepolsterte Steine ein zum Verweilen, zum Sitzen, zum Sinnieren, zum Genießen ... man sollte jedoch vorher die Trockenheit des Mooses prüfen, sonst .... ;-)

Ein uralter Hohlweg

... öffnet sich am Ende der Wiese und führt in die Dunkelheit des dichten Waldes. Tief ist er eingeschnitten in den Waldboden und legt das am Grund befindliche Gestein bloß. Generationen haben scheinbar diesen Weg schon benutzt und ihn immer tiefer in den Boden gegraben und durch den Regen auswaschen lassen. Wie viele Füße sind in grauer Vorzeit auf ihm wohl schon auf den lichten Rücken des "Knoten" gegangen und zu welchem Zweck?

Die Almhütte auf der Harrachalm

... liegt malerisch auf einer kleinen steilen Wiesenfläche und läßt die Geschichten von Halterinnen erahnen, die im kleinen Gärtchen an der Stirnseite Gemüse und Kräuter für die Kostaufbesserung und Blumen als Tischschmuck anpflanzten, den einfachen Zaun immer wieder ausbesserten um Wild und Weidevieh von dem lockenden Grünzeug abzuhalten. Sie erzählt aber auch Stürmen, die die alten Holzschindeln umheulten und den Regen auf sie herabpeitschen ließ - und von brennender Sonne, welche die Schindeln wieder trocknete und nach allen Seiten verbog ....

Ein in der Wiese verborgenes Distelblatt

... kann so manche beschauliche Rast und Bereitschaft zur inneren Einkehr jäh beenden. Setzt man sich unbedacht hin und ist dabei schon in die Betrachtung der Gegend versunken, werden diese duch eine schmerzhafte Empfindung sehr rasch beendet. Also Vorsicht ....

Bartflechten

... Der Weg führt vorbei an mit Bartflechten behangenen abgestorbenen Bäumen. Die Bartflechte ist ein gegenüber den Umwelteinflüssen sehr empfindliches Geewächs. Vielerorts ist sie lieder schon verschwunden - es ist ein gutes Zeichen daß sie hier noch zu finden ist. Daher - rasch und tief die Lungen gefüllt mit der hier noch reinen Luft! ....

Alte Fichten

... zeigen sehr oft den Überlebenskampf, den die Bäume in dieser Höhenlage bei bestimmten Standortbedingungen führen müssen. Da ist es oft hilfreich, zusammenzurücken um Sturm, Schnee und anderen Gewalten standhalten zu können ....

Eine kleine Lichtung

... im dichten Fichtenwald ist mit Nadeln bedeckt. Die Schattenbereiche bleiben kahl, aber wo ein Lichtstrahl den Boden erreicht, platzt förmlich fülliges Grün aus dem Boden ....

Tote Bäume

... prägen diesen Bereich. Umgestürzt, von Käfern und anderen Insekten entrindet, von Pilzfäden durchzogen, dem winterlichen Schnee und den sausenden Winden glattgeschliffen, durchbohrt von Insektenlarven, zerhackt und durchlöchert von den hämmernden Schlägen der Spechte .... endlich entkräftet und voll weichem Mulm langsam zu Boden sinkend, sich diesem anpassend und irgendwann in diesem aufgehend - zurückgekehrt ...

Tote Bäume

... beenden in verschiedenste Form gebracht ihr pflanzliches Leben. Vom Wind oder Schneedruck gefällt verfängt sich ein Teil im Geäst des Nachbarbaumes. Doch die Wucht des Sturzes läßt den Stamm zerbrechen, wodurch der untere Teil splitternd zu Boden kracht, unweit eines schon früher Gestürzten. Dieser untere Teil wird im feuchten Winter langsam durchnäßt und wird über Jahre hinweg verfaulen, während der obere Teil aus dem Schnee herausragen und durch die austrocknende Sonne gehärtet wird und daher Jahre länger überdauert ...

Ein Moosbett

... winkt zwischen den Bäumen hart am Rand einer Felsengruppe hervor, einladend in seiner grünen lebendigen Frische. Hier ist gut liegen und träumen, die Gedanken schweifen und dabei betrachtet man den Himmel hinter den Ästen der beschirmenden Bäume. Man läßt sich von der Sonne anblinzeln und ist dem Wind entkommen, der leise rauschend durch den Wald strömt, den Boden des Moosbettes jedoch nicht erreicht und über dieses hinwegstreicht ... die Augen schließen ... und ...

Einer Feenwiese gleich

liegt diese Lichtung mitten im steilen Wald. Es öffnet sich dieser und er entläßt den schattigen Weg aus dem Dunkel hinaus in das Licht, das das hohe Gras blendend aufleuchten läßt. Wie muß diese Lichtung wohl sich im grauen Morgennebel zeigen? Ob hier Elfen tanzen? Ob sich hier auf solchen Flächen die Sagen des Nigglaitales sich bildeten, zumindest ihren Teil dazu beitrugen?

Eine kleine Lichtung

wird fast zur Gänze von einem alten, zerklüftet wirkenden, knorrigen Baum ausgefüllt. Der Stamm verzweigt, die Äste verwirrt und verbogen, zum Teil von Schnee und Wind abgeschlagen, abgedrückt. Herausgebrochen aus dem Verbund von Holz und Rinde, aber noch auf diesen aufgestützt, liegt ein Ast am Boden, schon lange ist sein Ringen um den Lebensrest beendet. Splitter liegen am Boden herum und zeigen die Wucht der Elemente die an diesem Baum bisher erfolglos ihre Kraft erprobt haben ...

Ein bisschen Wald

Gegen die Sonne blickend wird der Variantenreichtum sichtbar, mit der die Bäume des Gebirges jedem wärmenden Lichtstrahl sich entgegenrecken, gierig die streichelnde Wärme aufsaugen um sie umzuwandeln in grünes leben ...

Der hölzerne Brunnentrog

Wasser - das rasche Gewinnen der Höhe hat dem Körper einiges an Flüssigkeit entzogen. Bei einem alten Holztrog für das Weidevieh, in den eine Quelle ihr Wasser spendet, kann der Durst gelöscht werden. Das Wasser ist überraschend weich und angenehm kühl, nicht kalt - es ist ein Genuß, zu trinken. Nur der Unwissende schreckt zurück, wenn er im Trog die wimmelnden Steinmaden sich tummeln sieht: sie zeigen höchste Wasserqualität an! Arm ist, wer immer nur steriles Leitungswasser trinkt und nie diese erfrischende Wirkung des Quellwassers kennenlernt!

Die Silberdistel

Die weit geöffnete Blüte der Silberdistel reckt sich der lebensspendenden Sonne entgegen. Weil ihre Blüten nur bei sonnigem Wetter hell silbern glänzen, wird sie auch "Wetterdistel" genannt. Sie ist auch noch als "Jägerbrot" bekannt - der Blütenboden ist eßbar, aber nur mühsam zu "ernten"! Sie sticht nämlich mit Allem was sie hat, und das ganz erbärmlich!

Die Alm unterhalb des Knoten

wird von vielen Kühen beweidet und beherbergt zahlreiche Almhütten! Jetzt ist das steile Bergauf zu Ende und von weitem winkt schon der Gipfel des Salzkofel herüber, an dessen Fuß die Salzkofelhütte liegt. Fast eben geht von hier der Weg durch drei weit ausladende Gräben bis dorthin. Die in der Sonne wiederkäuenden Rinder bleiben jedoch hier liegen und schauen ins Nirgendwo ... aber wer weiß?

Richtung Salzkofel

Vom Knoten geht es fast eben, teilweise sogar auf fallendem Weg durch 3 weite Nebentäler. Der Wald wird lockerer, lichter - wir nähern uns der Kampfwaldzone, der oberen Verbreitungsgrenze des Waldes.

Der Waldweg

führt zwischen lockerem Baumbewuchs und saftiggrünen Wiesenmatten die durch Steine und Felsen durchsetzt sind weiter in Richtung zur Salzkofelhütte. Genußwandern ist hier angesagt, vergessen ist der mühevolle, steile Anstieg.

Der Wegweiser

auf dem alten Baum, der sich scheinbar seit seiner Jugend an einen Stein lehnt, zeigt uns den Weg zur Salzkofelhütte. Zwischen den in die Erde verkrallten Wurzeln beherbergt er Beerensträucher und Moose, die den Schutz des krummen Riesen genießen ...

 

Eine alte Lärche

am Weg zeugt von den schweren Bedingungen die hier im Bereich des Kampfwaldes nahe der Baumgrenze herrschen. Sie lädt ein zum Verweilen und Schauen, zum Denken und Fühlen - die rauhe Zeitlosigkeit des absonderlich gestalteten, dennoch imposanten Gewächses zu Bewundern ...

Wegweiser

Am Talgrund des oberen Nigglaitales führen Wege zusammen - oder auch auseinander, je nachdem welche Richtung man eingeschlagen hat. Hier befindet sich jedenfalls auch die Abzweigung in Richtung des Gipfels des Stagor, der viele Wegstunden weit in Richtung Steinfeld entfernt liegt.

Winzige Spuren

sind es manchmal, die den aufmerksamen Wanderer die geheimnisvollen Ereignisse des vergangenen Tages oder der Nacht erkennen lassen ... dieses kleine verklebte Gespinst von nassen Flaumfedern eines Vogels lenkt den Blick zu Boden ...

Zur Lenkenspitze

Der erste Höhenrücken der das Nigglaital begrenzt ist erreicht. Es öffnet sich der Blick ins dahinter liegende Tal und den Gipfel der wolkenverhangenen Lenkenspitze.

Beeren

Fast überall findet man sie, aber nirgends wirklich in großen Mengen, die kleinen, zu wildgerichten soooo wohlschmeckenden Preiselbeeren - oder ist es einfach so, daß man beim Wandern nur die neben den Wegen bemerkt, die Einheimischen aber die RICHTIGEN Plätze kennen, die man jahrelang immer wieder aufsucht ?

Hinauf

geht es durch das nur niedrig bewachsene Tal, vorbei an Murmeltierbauten und in Serpentinen immer höher zum lang auslaufenden Rücken des Grakofels, der dann in fast immer gleichbleibender Höhe zur Lenkenspitze führt..

Schlangenhaut

... Abfall? Ein Stück Folie oder Kunststoff? Ein grauer Lappen liegt direkt am Rand des schmalen Steiges, kleine glasklare Noppen überziehen die Oberfläche, darauf gleichmäßig verteilt. Näher besehen gibt es ein Kopfende und ein Schwanzende: eine Schlange hat sich hier erst vor wenigen Stunden gehäutet. Die Haut ist noch weich, nicht ausgetrocknet, und auch das Gras hat sich noch nicht damit verkleben können. Die kleinen Schildreihen zwischen Auge und Maul zeigen, dass es sich um eine Giftschlange handelt. Später, zuhause, zeichnet sich an der flach auf den Tisch gelegten Haut das Zickzackmuster der Kreuzotter. Risikoreich war die Häutung mitten am Weg: wehrlos ist sie in dieser Zeit, wo sie schlecht sieht, weil sich die Haut auch über den Augen ablöst und ausgeliefert den Raubvögeln, denn sie war wohl weit sichtbar mitten am Weg, während sie sich immer wieder krümmend durch die Grasbüschel schlängelte um die Haut rasch abzustreifen. Niemand wird je wissen ob es ihr gelang, danach rechtzeitig danach das Weite zu suchen ...

Wasser

plätschert oft einmal irgendwo talwärts, dennoch ist es geraten, seinen Durst dann zu löschen, wenn man es findet. Denn einmal ganz oben auf den Rücken muß man dem Wasser manchmal tief hinunter nachsteigen. Aber es ist glasklar, weich und wohlschmeckend ....

Bedrohliche Wolken

über der lenkenspitze lassen nichts Gutes für den Tag erhoffen - und es ist geraten, sie immer im Auge zu behalten. Schnell kann das Wetter in diesen Bergen umschlagen und man tut gut, sich die Kräfte so einzuteilen dass man jederzeit sich schnell zurückziehen kann in ungefährlichere Gefilde ....

Ein kleiner See

schaut wie ein Auge zu uns herauf. Bei näherer Betrachtung stellt sich schnell heraus, daß er trockengefallen ist. Tief eingedrückte Tapfen im zurückgebliebenen Schlamm zeigen uns dass die Weidetiere ihn aufgesucht haben .....

Zersplitterte Knochen

von Schafen liegen plötzlich am Boden. Verschleppt von den Geiern oder Füchsen, vielleicht sogar zerbrochen durch einen der hier selten zu sehenden Bartgeier, die große Knochen im Flug hoch emporheben, um sie auf Steine fallen zu lassen und sie hierdurch zu zerbrechen und somit zu zerkleinern? Nicht alle so zerschmetterten Knochenreste werden danach auch wieder gefunden. Aber die abgenagten Enden lassen eher auf ein mit Zähnen bewehrtes Raubtier schließen, wahrscheinlich hat ein Fuchs ihn benagt ....

Der Steinblock

liegt plötzlich da - eckig und kantig, geometrisch fast geformt.Welche Urgewalt hat ihn geformt, gepreßt und dann wieder zersplittern lassen, wer hat ihn hierhergetragen an diesen höchsten Ort, auf diesen Rücken? Denn heruntergekollert kann er nicht sein, da ist nichts, woher er kommen hätte können .... Wahrscheinlich haben ihn die alten Gletscher der Eiszeiten hierher befördert. Die Rücken sind alle sanft abgeschliffen vom seinerzeitigen Eis, nur die Gipfel der Berge ragen schroff und zerklüftet heraus und lassen erkennen, daß sie auch die eiszeitlichen Gletscher überragten.

Der Rücken der Lenkenspitze

fällt sanft beginnend ins Tal hin ab. Der andauernd blasende Wind läßt eine andauernde gute Thermik vermuten, die Sicht rundum ins weite Tal ist optimal - es lohnt sich vielleicht nach Adlern oder ihren eventuell bevorzugten Sitzplätzen Ausschau zu halten ...

Der Anriß

liegt da wie vom Himmel gefallen. Wie ist das möglich? Was ist da passiert? Eine rechtwinkelige Ausnehmung mitten am Hangrücken, kein Wasserlauf - nichts! Hinsetzen - anschauen - nachdenken. Die Lösung des Rätsels liegt in den Jahreszeiten, hier im Winter: Schneemassen, die eine abtauende Wand bilden, von der das Schmelzwasser in Menge herabrinnt und die Grasnarbe durch ihren raschen Fluß zerstört, ist eine mögliche Lösung des Rätsels ... ob aber auch die Richtige?

Margerite

Klein und zierlich drückt sich die kleine Margerite dicht an den Boden, um dem Wind der über den Bergrücken fegt, den sie sich als Standort ausgesucht hat, nicht zuviel Angriffsfläche zu bieten. Sie streckt sich seitlich über den danebenliegenden Stein und nutzt so die durch diesen gespeicherte Wärme für's Überleben ...

Der Ansitz

Große Felsblücke, die sich hart an oder sogar über den Hang schieben und eine gute Rundsicht bieten, noch dazu wenn permanent der Aufwind an ihnen hochstreicht, sind ideale Aussichts- und Abflugplätze für unsere großen Greifvögel, die Steinadler. In diesem Bereich konnte ich einen Jagdflug eines Steinadlers auf ein Murmeltier beobachten - erfolglos, was den Adler betrifft - und auch mich, denn diese Zufallsbeobachtung war kurz und nicht auf Foto zu bannen ....

Eine letzte Anemone

blüht noch auf dem sich weit hinabziehenden Rücken der Lenkenspitze, guckt vorwitzig über die Geländekante hinüber zum Grakofel. Sie ist hier dem Wind stark ausgesetzt, der ihr mit jedem Hauch die Feuchtigkeit entzieht, was die Anemone - angepaßt an diese rauhen Verhältnisse - durch ihre behaarte Oberfläche zu verhindern, zumindest einzuschränken gelernt hat - ja, lernen hat müssen um hier oben zu überleben ... so zart, und so hart ....

Ein herrlicher Ausblick

bietet sich von dieser Stelle über das Nigglaital. Auch hier konnte ich weiße Kotspritzer an den Felsen entdecken - Hinweis darauf, daß die Adler öfter hier sitzen ...

Ein kleiner aber langer Graben

zieht sich parallel zum Höhenrücken durchs Gelände, fast als wäre er künstlich ausgehoben, durch Menschen angelegt. Aber wahrscheinlich ist darunter eine Geländestufe - oder es handelt sich um einen Gletscherschliff ...

Der Salzkofel

ist jetzt auf der anderen Seite des Nigglaitales. Schroff ragen seine Felsen aus den grünen Matten der Hochlagen heraus, unter welchen der Kampfwald langsam in dichten Wald übergeht. Alle Hügel sind von den alten eiszeitlichen Gletschern abgeschliffen, nur der Salzkofel wurde nicht geglättet - er war zu hoch für die Gletscher ...

Der Grakofel

steht majestätisch und drohend zugleich am Anfang der Verbindungslinie zwischen Salzkofel und dem schon dem Drautal zugehörige Stagor. Es lohnt, ihn genau im Auge zu behalten. Die einheimischen sagen, wenn er - wie sein Name schon sagt - wirklich grau wird, ist schlechtes Wetter im Anzug ...

Kuhfladen

sind normalerweise eine kaum beachtenswerte Erscheinung beim Wandern in den Alpen. Hier bilden sie jedoch eine begehrte und nahrhafte Unterlage in dieser sonst so unwirtlichen Region: Kleine braune Pilze schießen in Gruppen aus fast allen Fladen heraus, nutzen die Nahrhaftigkeit des Düngers und die wohlige Wärme, die durch die ablaufenden Fäulnisprozesse gebildet werden ...

Die Lenkenspitze

bietet mit ihrem langgezogenen Rücken, der normalerweise von niemandem begangen wird, da er keinen markierten Weg aufweist, viele kleine und große Beobachtungen und Erlebnisse - man muß nur die Augen offenhalten ... pfeifende Murmeltiere, herumliegende Adlerfedern kann man finden. Der lange Wiesenhang der steil ins Nigglaital abfällt ist durchbrochen durch Felsnasen, die Adlern die nötige Aussicht über das gesamte Tal bieten ... also Augen auf ....

Blick in Richtung Stagor

Gegenüber des Nigglaitales, auf der anderen Seite des Rückens der Lenkenspitze, befinden sich die Lanzewitzer Mähder, ein prächtiges Tal in dem Pferde und Kühe ihre Weide und auch ihren Unterstand haben. Dahinter erhebt sich der Moscheggstand mit einem mächtigen Kar, und noch weiter hinten findet sich der Speikbichl. Zwischen beiden Rücken ganz hinten guckt der Stagor hervor, der sich über den Ort Steinfeld erhebt ....

Kleiner Unterschlupf

Unter solchen kleinen flachen Felsplatten, die eine Halbhöhle bilden, findet so manches Alpentier seinen Unterschlupf bei schlechtem Wetter oder andauerndem Wind, wie die vorhandene Losung zeigt. Dich angedrängt an den Felsen entgehen sie so den stärksten Unbilden der Witterung ....

Das Rastl

Das langgezogene Ende des Rückens der Lenkenspitze, das Rastl - eine wunderschöne fast ebene Grasfläche, die einlädt zur einsamen Rast ....

Überlebenskünstler

sind die Pflanzen der Haus- und Bergwurzgewächse. Praktisch aus dem Nichts entstehen sie, nehmen ihren Platz auf den unwirtlichsten Felsen ein und krallen ihre kleinen Würzelchen in feinste Ritzen. Die nach der Blüte absterbenden Pflanzen bilden den nahrhaften Untergrund für die folgende Generation, und so können sich langsam und allmählich kleine Polster bilden und Jahr um Jahr ausbreiten ....

Pferdeweide in den Bergmatten

Von kräftiger Statur und wie mit dem Boden verwachsen sind diese Pferde. Die Tage und Nächte im Gebirge mit dem kräftigenden kräuterreichen Gras haben ihre Kondition verbessert.
sie zeigen sich mir als sanfte Riesen und verhalten sich ruhig und vertraut, lassen sich berühren und schnuppern leise über Gesicht und Kleidung ....

Der Tod ist immer präsent

Gute, krautreiche Nahrung; durch das steile Gelände durchtrainierte Muskulatur; gute Kondition - all dies hat in diesem Fall nichts genützt ....

Wettersturz

Die Gipfel des Grakofel verschwinden in der Wolkenwand, die sich drohend heranschiebt, immer tiefer sinkt - noch immer ist es ein weiter Weg zur Hütte. Der Rücken will noch ein Stück begangen sein, dann ist in ein Tal hinunterzusteigen - und drüben wieder hinauf. Der Schritt beschleunigt sich von ganz alleine, auch Müdigkeit verfliegt ...

Wettersturz

Gerade eben noch keuchend und schwitzend in der Sonnenhitze den Gipfel der Lenkenspitze überschritten, kühlt die Luft rasch ab und finstere Wolken ballen sich über den Gipfeln der Kreuzeckgruppe - noch bleiben sie an dem Platz ihres Ursprungs. Scharf abgegrenzt sind sie, beschatten das benachbarte Tal zur Hälfte, während die Sonne die andere Hälfte noch heller aufleuchten läßt. Scharfer Wind kommt auf ...

Bergblumen

Hell leuchten die lilafarbenen kleinen Primeln zwischen Steinen und Gräsern hervor. Nebeneinander sitzend, eine weithin sichtbare farbenfrohe Einheit bildend, die einander niemals erreichen können wird - außer mit Hilfe einer Biene ;-)

Junge Lärchen

Durch junge Lärchen führt der Weg, durch den Lebensraum von Haselhuhn, Birkhuhn und auch dem großen Auerhuhn, das mit klatschenden Flügelschlägen die Zweige der jungen Bäume durchstößt wenn es durch den Wanderer aufgestört wird ...

Sonnenaufgang am Salzkofel

Vier Uhr früh die kuscheligen Decken des wohligwarmen Lagers zu verlassen muß einen sehr guten Grund haben! Leise die Treppe hinabschleichen, ebenso leise die Hüttentür aufklinken und einen Blick zum Himmel: Es ist sternenklar! Also leise wieder hinauf um die anderen nicht zu stören und in die kalten Kleider schlüpfen ... eine gute Stunde mit der Stirnlampe steil bergauf, kurz vor dem Gipfel einige Stücke versicherter Steig in völliger Dunkelheit. Droben eisiger Wind, der mich für die nächste Viertelstunde in die Deckung von Felsblöcken zwingt ... aber dannn beginnt's ...

 

 

 

 
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